Wie soll man meditieren?

Dhyana kann man nicht lernen. Der Fluß von dhyana (Meditation) kommt von selbst, d. h. er kommt von atma.

Glauben Sie an atma und geben Sie sich atma hin. Verlassen Sie sich auf atma, denn ER führt Sie den richtigen Weg.

Man konzentriert sich auf das sahasrara cakra (die Fontanelle) oder auf den Punkt in der Mitte zwischen den Augenbrauen und stellt sich ein Bild seines ista devata (bevorzugte Gottheit) vor. Nun erlaubt man den göttlichen Gedanken, sanft zu fließen. Man sollte beständig an den Ort der Konzentration denken, den man gewählt hat, also an die Fontanelle oder die Stelle zwischen den Augenbrauen. Die Gedanken beginnen jetzt, sich zu jagen und sich mit den Sinnesobjekten zu beschäftigen. Man sollte sich davon nicht irritieren lassen, sondern fortfahren, tief zu atmen. So wird die Konzentrationsfähigkeit wieder gefestigt.

Genauso, wie sich Zucker in einer Tasse Tee auflöst, so wird sich der Geist in den göttlichen Gedanken, der göttlichen Gegenwart und der göttlichen Herrlichkeit auflösen. Allmählich erreicht man den gedankenfreien Zustand. Dies ist der höchste Zustand in der Meditation. Nur atma kann diesen Zustand gewähren.

Einige Übungen für die sakara Meditation (mit Form):

1.)     Stellen Sie ein Bild von Jesus oder von Ihrem ista devata (bevorzugte Gottheit) vor sich hin. Sitzen Sie in einer meditativen Stellung, die für Sie geeignet ist. Halten Sie die Wirbelsäule aufrecht. Konzentrieren Sie sich mit geöffneten Augen auf das Bild. Versuchen Sie, ununterbrochen und ohne zu blinzeln auf das Bild zu blicken. Anschließend konzentrieren Sie sich auf die einzelnen Teile des Bildes, vom Kopf bis zu den Füßen. Schließen Sie dann die Augen und stellen Sie sich das Bild bis in alle Einzelheiten vor. Stellen Sie sich den Gesichtsausdruck vor, die Kleidung, die besondere Erscheinung, interessante Begebenheiten aus dem Leben des Dargestellten, seine Lehren, seine Liebe und Freundlichkeit, seine Kraft usw. Diesen Vorgang können Sie einige Male wiederholen. Sie können dazu jedes Bild, das Sie mögen verwenden.

2.)     Stellen Sie eine brennende Kerze im Abstand von ca. ein bis zwei Metern vor sich hin. Sitzen Sie in einer meditativen Stellung und blicken Sie ununterbrochen in die Kerzenflamme. Schließen Sie dann die Augen und stellen Sie sich die brennende Kerze vor. Denken Sie an die Größe der Flamme und an die Farbe der Kerze. Dann stellen Sie sich die Wirkung der Kerzenflamme vor, indem Sie denken, daß all Ihre Unreinheiten und schlechten Qualitäten im Feuer der Kerze verbrannt werden.

3.)     Stellen Sie eine schöne Rose oder irgendeine andere Blume vor sich hin. Sitzen Sie in einer meditativen Stellung. Blicken Sie ununterbrochen ohne zu blinzeln auf die Blume. Schließen Sie dann die Augen und stellen sich die Form, die Farbe, die Blütenblätter usw. der Blume vor. Versuchen Sie den Duft der Blume wahrzunehmen. Dann denken Sie, daß sich die Blume über Ihrem Kopf befindet und daß Sie diese Blume bei jedem Einatmen berühren.

 

(Aus unserem Yogalehrbuch "Yogamrita" von Yogi Paramapadma Dhiranandaji)